Arbeitnehmerschutz für Freelancer

Immer mehr Unternehmen vergeben Arbeiten, die sie nicht mehr selbst mit eigenen Mitarbeitern erledigen können an freie Mitarbeiter. Die Anzahl dieser freien Arbeitnehmer hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Für die Unternehmen ist dies eine Möglichkeit, dass man Auftragsspitzen bewältigt und viele Dinge flexibilisieren kann.

Es gibt in der Zwischenzeit einen wahren Wortschatz für diese Arbeitnehmer, die sich so frei fühlen und heute noch den größten Teil des Geschäftsrisikos tragen. Diese globalen Tagelöhner nehmen die Arbeitsangebote der Unternehmen dankend an. Meist bleibt ihnen aus den unterschiedlichsten Gründen gar nichts anderes übrig. Viele dieser Arbeitnehmer erledigen diese Arbeiten zu Hause am eigenen Rechner.

Für den Auftraggeber ergeben sich aus diesen Vertragsverhältnissen große Vorteile. Sie reduzieren die Personal- und Betriebskosten. Man hat keine Sozialversicherung zu zahlen und oftmals verlangen  sie nicht einmal den Mindestlohn.

Das Internet bietet die Möglichkeit dass die freien Mitarbeiter von heute auf morgen angeheuert werden. Und die Unternehmen brauchen diese Abhängigkeit von der Aushilfskraft nur für den Zeitraum eingehen, wie lange sie diese Aushilfskräfte brauchen.
Nach Schätzungen des Branchenverbandes Bitkom beläuft sich die Anzahl dieser Arbeitnehmer in Deutschland auf 5 Millionen Freiberuflern. Das sind mehr als 10 % der Beschäftigten in Deutschland die sich um die ausgeschriebenen Tätigkeiten buchstäblich raufen. Sie tragen das volle geschäftliche Risiko. Es gibt für sie keine festen Arbeitszeiten, keinen Kündigungsschutz, keine Lohnfortzahlung und keinen Urlaubsanspruch. Diese Nachteile nehmen diese freien Arbeitnehmer in Kauf um unabhängig arbeiten zu können. Wenn sie dafür 40 € bekommen sind sie gut bezahlt, es gibt aber in der Zwischenzeit viele die unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns arbeiten müssen.

Der Druck auf diese Arbeitnehmer wird auch in der Zukunft durch die immer größere internationale Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt steigen. Zwar bekommen dadurch auch Arbeitnehmer eine Chance die man mit den herkömmlichen Mitteln der Arbeitsmarktpolitik nicht beschäftigen kann, aber dies ist nur ein kleiner Teilaspekt. Es ist eine Tatsache, dass das deutsche Rentensystem für solche Tätigkeiten nicht geeignet ist.
Diese Tätigkeiten tragen zum Verfall der gesetzlichen Rentenkassen bei. Da nützt es nichts wenn man alle Freelancer als Beitragszahler verpflichtet und nicht bedenkt, dass deren Einkommen oft aus steuerlichen Gründen nach unten gerechnet wird bzw. so niedrig ist, dass nur sehr kleine Beiträge anfallen. Dies ist dann der direkte Weg in die Altersarmut.


Eine Lösung dieses Problems könnte erreicht werden, wenn man es endlich umsetzt, dass alle Einkommen sozialversicherungspflichtig werden und ein um diese Sozialversicherungsbeiträge erhöhter Mindestlohn gezahlt würde. Eine weitere Lösung wäre, dass der Arbeitnehmerbeitrag zur Rentenversicherung dem Rentenkonto des Freelancers gut geschrieben wird. Es gibt Lösungen für dieses Problem, man müsste sie nur umsetzen. Dabei wird es für die Zukunft wichtig werden, dass durch diese freien Arbeitnehmer die Lücke zwischen der digitalen Berufswelt und den größerer werdenden digitalen Analphabeten geschlossen wird.

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