Gefährliche Berufe



Gefährliche Berufe im Handwerk

Maurer, Dachdecker, Maler- und Lackierer, Zimmerer, Gebäudereiniger und Gerüstbauer leben gefährlich: In diesen Berufsgruppen geschehen die meisten aller meldepflichtigen Arbeitsunfälle.

Am häufigsten sind Abstürze und sie ereignen sich fast immer, wenn die Arbeiter das Gerüst betreten oder verlassen. Besonders gefährlich ist die kalte Jahreszeit: Wie Betriebe und Beschäftigte sich schützen können!

Über 11.000 Absturzunfälle und mehr als 21.500 Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle geschahen 2007 auf Deutschlands Baustellen, meldet die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU).Das sind nahezu 27 Prozent aller meldepflichtigen Arbeitsunfälle. Doch insgesamt seien die Unfallzahlen rückläufig. Die tödlichen Unfälle gingen im Halbjahresvergleich 2007 auf 2008 sogar um 40 Prozent zurück.

Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle gesunken

Fast 6.000 der Absturzunfälle geschahen beim Weg zum Arbeitsplatz, zum Beispiel beim Betreten von Gerüsten, und nicht bei der eigentlichen Tätigkeit selbst. Weitere häufige Unfallursachen sind der Kontrollverlust über Maschinen und Werkzeuge.

Besonders gefährlich ist jedoch die kalte Jahreszeit. Nasskaltes Wetter, eisiger Wind, Schnee oder Hagel: In den Wintermonaten geht die Arbeit inzwischen dank moderner technischer Verfahren auf vielen Baustellen weiter. Selbst Bauarbeiten bei Minustemperaturen sind keine Ausnahme mehr. Beschäftigte und Unternehmen sollten in der kalten und feuchten Jahreszeit für persönlichen Kälteschutz und ein sicheres Arbeitsumfeld sorgen, um die Gesundheit zu schonen. Die Betriebe können sich dabei von der BG BAU beraten lassen.

Wie sich Bauarbeiter in den Wintermonaten schützen können

So sind die Unternehmen rechtlich verpflichtet, vor Beginn der Arbeiten eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Ist zum Beispiel ein Baugerüst vereist, darf dort nicht gearbeitet werden. Außerdem müssen die Arbeitgeber Persönliche Schutzausrüstungen zur Verfügung stellen. So helfen etwa geeignete Sicherheitsschuhe gegen Rutschunfälle im Winter.

Eine weitere Gefahrenquelle ist zu leichte oder falsche Bekleidung. Gerade im Winter können hartnäckige Erkältungen und chronische Krankheiten der Atemwege die Folge sein. Darüber hinaus verschlimmern sich oft Rücken- und Gelenkbeschwerden. Der Krankenstand im Winter ist höher als im Sommer. Eine der Ursachen sind Erkältungen. Insgesamt liegt der Krankenstand am Bau um 1,2 Tage höher als im Schnitt aller Branchen, so der AOK-Fehlzeitenreport 2008.

Jeder kranke Arbeitnehmer kostet 400 Euro pro Tag

Krankheitsbedingte Fehlzeiten sind vor allem für Klein- und Mittelbetriebe teuer. Jeder Arbeitsunfähigkeitstag kostet sie im Schnitt mindestens von 400,00 Euro. Dazu gehören direkte Kosten wie Fortzahlung von Lohn- und Lohnnebenkosten und indirekte Kosten wie Produktionsausfälle und der Einsatz von Aushilfskräften.

Wer körperlich schwer arbeitet, kommt ins Schwitzen. Ohne Winterschutzkleidung ist auf den oft zugigen Baustellen eine Erkältung vorprogrammiert. Die Kleidung muss auftretende Feuchtigkeit nach außen ableiten können, damit der Körper nicht auskühlt. Hier hat sich Wetterschutzkleidung aus Mikrofasern bewährt, die die Temperaturregelung durch optimalen Luft- und Wärmeaustausch zwischen Körper und Kleidung unterstützt. Viel Wärme geben Menschen zudem über den Kopf ab, ein Helm mit Stirnband bietet oft den ausreichenden Schutz.

Arbeits- und Wegeunfallgeschehen

  • Im Bereich der UV der gewerblichen Wirtschaft und der UV der öffentlichen Hand ereigneten sich 2019 insgesamt 871.547 meldepflichtige Arbeitsunfälle, die eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen oder den Tod zur Folge hatten, das sind 0,6 % weniger als im Vorjahr. Das Arbeitsunfallrisiko je 1.000 Vollarbeiter ist mit einem Wert von 20,97 um 9,2 % gesunken. Diese Entwicklung ist auf eine Veränderung bei der Ermittlung der versicherten Zeit der Sondergruppen wie z. B. Blutspender, Pflegepersonen oder Rehabilitanden zurückzuführen.
  • Im Jahr 2019 waren 13.362 schwere Arbeitsunfälle zu verzeichnen, bei denen es zur Zahlung einer Rente oder eines Sterbegelds gekommen ist. Damit ist das Risiko je 1.000 Vollarbeiter, einen schweren Arbeitsunfall zu erleiden, von 0,357 im Vorjahr auf 0,322 in 2019 aufgrund der Entwicklung der Vollarbeiterzahl um 9,9 % gesunken. Bei den tödlichen Arbeitsunfällen ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 77 Fälle auf 497 Todesfälle zu verzeichnen. Diese Steigerung geht fast ausschließlich auf Todesfälle aus den Jahren 2000 bis 2005 zurück. Bedingt durch den Abschluss von Strafprozessen konnten diese erst 2019 in die Statistik aufgenommen werden.
  • Bei den 186.672 meldepflichtigen Wegeunfällen in der gewerblichen Wirtschaft und bei den Unfallversicherungsträgern der öffentlichen Hand ist das Unfallrisiko je 1.000 Versicherungsverhältnisse mit 3,61 gegenüber 3,64 im Vorjahr um 1,0 % gesunken.
  • Bei den 4.626 neuen Wegeunfallrenten ist das Unfallrisiko je 1.000 Versicherungsverhältnisse von 0,088 im Vorjahr auf 0,089 in 2019 leicht gestiegen (+1,72 %). Die Zahl der tödlichen Wegeunfälle liegt fast unverändert bei 309.
UV der gewerblichen Wirtschaft und UV der öffentlichen Hand
2018 12019 2Veränderung
in %
Meldepflichtige Arbeitsunfälle877.198871.547-0,64
je 1.000 Vollarbeiter23,1020,97-9,21
Meldepflichtige Wegeunfälle188.527186.672-0,98
je 1.000 Versicherungsverhältnisse3,643,61-0,97
Meldepflichtige Unfälle zusammen1.065.7251.058.219-0,70
Neue Arbeitsunfallrenten13.55913.362-1,45
je 1.000 Vollarbeiter0,3570,322-9,95
Neue Wegeunfallrenten4.5484.626+1,72
je 1.000 Versicherungsverhältnisse0,0880,089+1,73
Neue Unfallrenten zusammen18.10717.988-0,66
Tödliche Arbeitsunfälle420497+18,33
Tödliche Wegeunfälle310309-0,32
Tödliche Unfälle zusammen730806+10,41

1 geänderte Erfassung der Arbeitsstunden im Zuge der Einführung des elektronischen Lohnnachweises
2 geänderte Erfassung von Versicherten


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