Der digitale Geistesverlust.
Mit
jedem Fortschritt haben wir Menschen ein Stück unserer Fertigkeiten verloren
und sie durch neue langsam ersetzt. Schritt für Schritt haben wir uns neue
kulturelle Eigenschaften angeeignet. Doch heute kann man erkennen, dass der
Mensch durch die rasante Entwicklung der digitalen Welt immer weniger sein
Gehirn einschaltet und so die mühsam erlernten Fertigkeiten verliert. Eigenschaften
wie Merkfähigkeit oder Orientierungssinn nehmen von Generation zu Generation
ab.
Smartphone
und Tablet übernehmen die Aufgaben des Gehirns. Informationen die dort in der Vergangenheit
dauerhaft gespeichert wurden sind nur in Bruchstücken abrufbar. Wo man das
globale Wissen von Jeden zur jeder Stunde herunter geladen werden kann, braucht
man kein Gedächtnis mehr.
Bei
der Frage nach der Telefonnummer des Partners oder eines Verwandten sind 50%
der Deutschen überfordert. Sie vertrauen auf den Speicher in den Daumen. Dabei
gilt nicht nur in Deutschland der Spruch wer rastet der rostet. Er fordert das
körperliche und geistige Training von Jedem. Die Menschen die diesen Spruch
nicht ernst nehmen und sich in die Abhängigkeit von Smartphone und Tablets
begeben, werden viele ihrer geistigen Fähigkeiten verlieren.
Es ist
eine Tatsache, dass das Vertrauen in die Geräte und in die vernetzte Welt fatale
Folgen hat. So gibt es schon zahlreiche Fälle von akuter Lebensgefahr durch
Verirren in der Natur durch fehlerhafte oder ausgefallene Navigationsgeräte.
Aber auch die digitalen Kinderzimmer unserer Kleinsten verursachen Krankheiten
die man vor 50 Jahren gar nicht kannte. ADHS entsteht aus der medialen
Überforderung der Kinder. Eine immer mehr um sich greifenden
Aufmerksamkeitsstörung weil das Leben für die Kleinen zu schnell geworden ist.
Dabei
klagen die Eltern über das nach ihrer Meinung veraltete Auswendiglernen von Gedichten,
greifen aber selbst zur Ruhigstellung zu Psychopharmaka für ihre Sprösslinge.
So
soll wieder einmal die Schule der Kontrapunkt zu der eigenartigen Erziehung und
den abstrusen Verhaltensweisen in den sich auflösenden Familien bilden. Sie ist jetzt verantwortlich für Konzentration, Besinnung
und Meditation und soll so einen Gegenpol zur erlebten Wirklichkeit bilden. Man
fordert von ihr eine Alternative zu der rasanten Digitalisierung und der Gabe
von unzähligen nicht verarbeiteten Wissenshäppchen. Es gilt die Ausdauer, das
Durchhaltevermögen der kommenden Generationen zu stärken. Wenn notwendig auch
mit Gedichten und dem ungeliebten Auswendiglernen.
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