Wird unsere Zukunft gestohlen?
In den
letzten Wochen hat die deutsche Presselandschaft die Gefahren in den weltweiten
Datennetzen lauern aufgegriffen. Neu ist das bei Weitem nicht. Die Gefahren bestanden
schon immer, seit dem es Computernetze gibt. Warum wird aber erst jetzt darauf
aufmerksam gemacht? Experten haben immer die Gefahren beschrieben. Mit den
Angriffen auf den Bundestag und die Bundesregierung, rückte das Thema in den
Mittelpunkt.
Mit
Erstaunen nimmt die Gesellschaft zur Kenntnis, dass die Daten des Einzelnen und
die Geheimnisse der Firmen den Angriffen aus dem Netz ausgesetzt sind. Kein
Mensch hat sich darum gekümmert, dass schon seit geraumer Zeit ein Krieg im
Netz geführt wird.
Es ist zwar kein Krieg im herkömmlichen Sinne, da es keine Toten
und Verletzte gibt. Allerdings ist der Schaden für den Einzelnen und die Unternehmen
ähnlich hoch wie bei einem richtigen Krieg. Die alten Fronten aus dem kalten
Krieg und neue Fronten kann man in der Zwischenzeit deutlich erkennen.
Die
Abgeordneten des Deutschen Bundestags fallen aus allen Wolken über die Dinge
die sich hinter ihren Rücken abspielen. Dinge die sich schon immer in der einen
oder anderen Form im Umfeld der Macht abgespielt haben. Man muss sich natürlich
schon fragen, welche naiven Persönlichkeiten wir gewählt haben.
Aber
so manche naive Reaktion findet man bei den Unternehmen. Es gibt kaum Unternehmen
die sich einen IT-Sicherheitsexperten leisten. Aber so langsam dämmert es ihnen und sie versuchen diese Lücke zu
schließen. Aber ist es die richtige Reaktion. Reicht eine Abwehr allein aus?
Man diskutiert über die Abwehr, was ist aber mit einer Angriffsstrategie? Die
Unternehmen sollten sich überlegen, wie sie gezielt Informationen zu ihrem Nutzen
den Tätern zur Verfügung stellen.
Wenn
ein Mitbewerber wichtige Unterlagen so bekommt, hat er ja noch lange kein
Produkt, keine Kunden und keinen Markt. Aber ohne Markt ist der Klau von Wissen
auch durch Mitarbeiter nichts wert. Denn bis die Diebe die entscheidenden
Bedingungen geschaffen haben, ist der Eigentümer der Idee schon wieder viele
Schritte weiter und er kann in der Zwischenzeit seinen Vorsprung im Grunde ausbauen.
Angst muss nur der haben, der gern das Ist zementieren möchte.
Im
Grunde wird es für jeden keine absolute Sicherheit geben und die Attacken
werden erstmals weiter zu nehmen. Man wird aber feststellen, dass sich diese Mühe
nicht auszahlen wird und man besser eine gezielte Vorwärtsverteidigung eingesetzt
hätte.
Sie
wäre kostengünstiger als die 400 Mrd. € die zurzeit weltweit als Schadenshöhe
für die Cyberangriffe auszugeben werden.
Ein erster Schritt ist für kleinere
Unternehmen das Nützen der Cloud. Die Speicherplätze im Netz sind im Normalfall
besser geschützt als der eigene PC im Unternehmen. Wenn man dazu noch bestimmte
Dinge gezielt im Netz veröffentlicht, werden die Angriffe bald deutlich
abnehmen.
Ein
Problem tut sich allerdings auf, das sind Angriffe die das eigene System zerstören.
Die klassische Sabotage. Solche Angriffe kann man nur defensiv abwehren in dem
man den Viren- und Trojaner Schutz deutlich erhöht. Firmengeheimnisse von denen
das Überleben des Unternehmens abhängt, gehören nicht ins Netz und auch
Steuerungen von Produktionsabläufen bedürfen eines besonderen Schutzes.
Erwin Füßl
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